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Pfingsten: Offen sein für Veränderungen

„Das Pfingstfest ist für mich das liebste Fest im Kirchenjahr. Es braucht keine Grüße und Geschenke wie zu Weihnachten, und es braucht keinen Hausputz wie zu Ostern. Pfingsten ist ein beschwingtes Fest, ein bewegliches Fest. Pfingsten lockt zum Hinausgehen, zum Verreisen, es lockt in die Ferne. Die Türen und Fenster werden aufgemacht, Frühlingsluft weht herein. Das freut mich an Pfingsten.

Sein Ursprung ist in einer verängstigten Gruppe von vormals begeisterten Freunden Jesu. Sie wollten ihr Leben retten, hatten Angst. Kein Fenster war in ihrem Haus offen. Als aber Gottes Geist sie bewegte, trauten sie sich hinaus, und ihre Begeisterung zog Kreise.

Diese Kreise haben uns erreicht und möchten durch uns weiterwirken. Pfingsten ist ein bewegliches Fest, es hat kein festes Datum so wie Weihnachten. Wir müssen uns immer neu darauf einstellen. Das ist die Herausforderung, zu der Gottes Geist uns verlockt. Immer neu, nichts soll so bleiben wie es war. Nur von Gott wird gesagt: Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit. Wir - und damit die Kirche, müssen uns ändern, um treu zu bleiben.“

Die Gedanken der Ordensschwester Palloti Findenig berühren und bewegen mich. Pfingsten wird oft als das „Fest der Kirche“ bezeichnet. Viele Menschen spüren die Sehnsucht nach dem frischen Wind, die Sehnsucht, das Herz in Gottes Lebensstrom zu halten und mit anderen Menschen zusammen eine Kirche zu gestalten, in der alle aufatmen können. Vieles ist in Bewegung gekommen, und Menschen sind mutig dabei, Gottes Liebe mitten unter uns lebendig werden zu lassen.

Auch in unserer Gemeinde sind dankenswerterweise viele Menschen aktiv mit ihrem Engagement, mit all der Kraft und der Mühe, die sie einsetzen für ein lebendiges Miteinander und Füreinander.

Lassen wir uns nicht entmutigen. Erinnern wir uns daran, dass Gottes Geist Aufbruch schenken will, wo Hoffnungen ins Stocken geraten sind. Lassen wir diese Geistkraft durch unser Leben wehen! Sie bläst die trüben Gedanken weg, schenkt uns Geborgenheit und Kraft. Gottes Geist ist „frischer Wind“ für unsere Herzen und für unsere Gedanken, wann immer wir ihn brauchen.

Ich wünsche Ihnen und Euch allen ein bewegendes und inspirierendes Pfingstfest und will mit Marie-Luise Langwald beten:

„Geistkraft, kraftvoll bist du unterwegs und eilig. Es ist so viel zu tun. Welt und Kirche brauchen dich, deine Stärke, deine Kreativität, deine Lebendigkeit. Welt und Kirche brauchen dich, Inspiration, Heilung, Wandlung - und tun sich oft so schwer, sich auf-zu-machen. Eilige Geistkraft, eile und weile…“

 

Heribert Kaufmann

 

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