Wort des Pfarrers zum Sonntag

                                                                                     „Der Sommer macht den Menschen zum Träumer.“ (Paul Keller)

Lass mich langsamer gehen, Herr,

entlaste das eilige Schlagen meines Herzens

durch das Stillwerden meiner Seele.

Lass meine hastigen Schritte stetiger werden

mit dem Blick auf die tiefe Zeit der Ewigkeit.

Gib mir inmitten des Tages

die Ruhe der Weiten.

Löse meine Anspannung

durch die sanfte Musik der singenden Wasser,

die in meiner Erinnerung lebendig sind.

Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen,

die mich erneuert.

Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.

Lass mich langsamer gehen,

um eine Blume zu sehen,

ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln,

einen Hund zu streicheln,

ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.

Lass mich langsamer gehen, Herr.

Und gib mir den Wunsch,

meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken,

damit ich emporwachse

zu meiner wahren Bestimmung.

(Robert Hintereder nach einem Gebet aus Südafrika)

ZWISCHENDURCH

den Atem hören

und den Spatz,

die Steine spüren

und das Gras,

das Wachsen sehen

und den Stamm,

die Beeren schmecken

und das Salz,

die Blumen riechen

und den Wind,

die Stille fühlen

und die Zeit.

Weil es nichts gibt

zu verpassen,

außer hier und jetzt

zu sein.

(Tobias Petzoldt)