Sterbebildausstellung in der Maingauhalle wurde viel gelobt

5000 Sterbebilder, gesammelt in den letzten drei Jahrzehnten, präsentiert auf 122 Plakattafeln in der Größe DIN A 1 in der Kleinen Kultur in der Maingauhalle bildeten einen Rahmen, der viele Interessenten anlockte. Das schöne Wetter veranlasste viele Kleinostheimer, aber auch auswärtige Besucher zur Besichtigung der Ausstellung und nahmen sich dafür oft mehr als eine Stunde Zeit, manche kamen mehrfach. Auswärtige Besucher erzählten, dass sie eigens zur Ausstellung angereist waren aus dem Raum Miltenberg und sogar aus dem Raum Köln.

Das Archivteam der Pfarrei Sankt Laurentius Kleinostheim präsentierte nicht nur Sterbebilder aus der Zeit der letzten 200 Jahre, sie bot auch die Möglichkeit, sich Stammbäume erstellen zu lassen. Ergänzt wurde dies auch durch eine Präsentation einer Vielzahl von Büchern und Aufsätzen zu lokalen kirchlichen und geschichtlichen Themen, die Archivteam-Mitglieder verfasst hatten. Bei Kaffee und hausmacher Kuchen bestand die Möglichkeit, das Gesehene mit anderen Besuchern auszutauschen. Archivar Edwin Lang dankte ausdrücklich Harald Oftring, der über viele Jahre die Sterbebilder-Sammlung systematisch aufgebaut und elektronisch speicherte und diese Ausstellung mit sehr großem Einsatz vorbereitet und durchgeführt hat.

Geschichte ist nicht nur Geschehenes, sondern Geschichtetes – also der Boden, auf dem wir stehen und bauen“, so zitiert Pfarrer Heribert Kaufmann den evangelischen Theologen Hans von Keler. Und diese Geschichte und dieser Boden, auf dem wir bauen, das sind konkrete Menschen, Personen mit Gesichtern. Wir stehen auf ihren Schultern. So lädt uns unser Ortsjubiläum ein, uns auch ganz bewusst, nachdenklich und dankbar unserer Vorfahren zu erinnern. Sie haben Kleinostheim geprägt, sie haben uns geprägt und unseren Ort und uns zu dem werden lassen, was wir sind.

Erster Bürgermeister Dennis Neßwald merkte an, dass ein Satz in der Einladung ihn besonders beeindruckte: „Erinnerung ist die schönste Form der Begegnung“ von dem arabischen Dichter Khalil Gibran. Wir erinnern uns an Menschen, die nicht mehr unter uns sind.

Für ein gelungenes Ereignis ist Danke zu sagen. In erster Linie Herrn Harald Oftring, der seit vielen Jahren die Sterbebilder-Sammlung führt und die Ausstellung hervorragend organisiert hat. Dank gilt auch unserem Pfarrer Heribert Kaufmann und der Kirchenverwaltung für die Unterstützung, ebenso dem Ersten Bürgermeister Herrn Dennis Neßwald und dem Gemeinderat und auch dem Personal der Maingauhalle, den Sponsoren, insbesondere der ‘Pietät Harald Geißler‘, die die nicht unerheblichen Kosten der Herstellung der Exponate übernommen hat. Allen Mitwirkenden der Ausstellung, den Kuchenbäckerinnen und nicht zuletzt allen Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung ein herzliches Dankeschön.

Ein weiteres Highlight wird in Kürze den interessierten Ahnenforschern präsentiert. Nach drei jahrzehntelangem Bemühen für die Erstellung eines Ortsfamilienbuches Kleinostheim ist dieses nun verfasst und in Druck. Auf 1200 Seiten, aufgeteilt in zwei Bänden, berichtet dieses über die Menschen, die in Kleinostheim geboren wurden oder hier geheiratet haben oder hier verstarben seit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die beiden Bände werden zum Preis von vierzig Euro angeboten.

Edwin Lang